Mittwoch, 13. November 2024 im Stadtteilzentrum EMMERS, Dresden
In allen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe sind Fachkräfte täglich mit den Auswirkungen psychischer Belastungen von jungen Menschen konfrontiert. In der Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* zeigen sich häufig Konflikte mit Gleichaltrigen und zu Hause, „Bodystress“ und Challenges auf social media, schwieriges Essverhalten, Suchen nach Aufmerksamkeit, Isolation und/oder sozialer Rückzug. Wie Mädchen* und junge Frauen* innere und äußere Belastungen bewältigen, hängt auch von verschiedenen (gesellschaftlichen) Faktoren und Zuschreibungen ab, wie z.B. Herkunft, Vorbelastungen in der Biografie, sozialer Status, Wohnort u.a. Außerdem greifen Mädchen* und junge Frauen* nach wie vor eher auf Bewältigungsstrategien zurück, die nach innen gerichtet sind und häufig über den eigenen Körper ausgehandelt werden. Forschungsergebnisse zeigen, dass z.B. Ängste, depressive Tendenzen und Essstörungen in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben. Im ersten Jahr der Corona-Pandemie stieg z.B. die subjektiv empfundene Depressionssymptomatik bei Mädchen* und jungen Frauen* von 13% auf 35% an.
Therapeutische Interventionen werden oft als notwendig angesehen. Entsprechende finanzielle und personelle Ressourcen sind leider in vielen Bereichen nicht ausreichend vorhanden. Es fehlen stationäre und ambulante Therapieplätze. Pädagogische Fachkräfte als verfügbare Bezugspersonen leisten aktuell deshalb häufig einen großen Teil der Bewältigungs- und Traumaarbeit. Das kann eigene Belastungs- und Überlastungserscheinungen zur Folge haben.
Ziele der Veranstaltung sind es, Mädchen* und junge Frauen* aus einer intersektionalen Perspektive in den Blick zu nehmen, Fachwissen und pädagogische Handlungskompetenzen zu erweitern. Weiterhin werden Möglichkeiten und Grenzen im eigenen Arbeitsfeld diskutiert. Stärkende Methoden der Selbstfürsorge werden vorgestellt, erfahrbar gemacht und für die Arbeit mit Adressatinnen* übersetzt.
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Programmablauf
8:30 Ankommen
9:00 Eröffnung der Veranstaltung
9:15 Fachvortrag: Intersektionalität als Schutz der psychischen Gesundheit von Mädchen* - eine Frage der Gesundheitskompetenz in der Arbeit mit Mädchen* | Dr.in med. Amma Yeboah, Supervisorin und Fachärztin für Psychiatrie & Psychotherapie mit dem Schwerpunkt gendersensible, psychiatrisch psychotherapeutische Versorgung (Köln)
Die Referentin* wird online zugeschaltet sein.
11:15 Praxiswerkstatt 1: Stärkende Umgangsweisen mit eigenen gesundheitlichen Belastungssituationen in der Praxis | Clarissa Bachmann, Dipl.- Sozialpädagogin, Sexualpädagogin (Dresden) + Theresa Lux (Sozialpädagogin M.A., Bildungsreferentin der Fachstelle Mädchen*arbeit, Shiatsu-Praktikerin i.A.)
11:15 Praxiswerkstatt 2: Gelingende Methoden für die Arbeit mit psychisch belasteten Mädchen* | Helen Steiner, M.Sc. Psychologie, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Körperorientierte systemische Therapeutin (Dresden) &
Claudia Döring (Dipl.- Sozialpädagogin, WenDo-Trainerin, Bildungsreferentin der Fachstelle Mädchen*arbeit Dresden)
Pausen finden in den Praxiswerkstätten in Absprache mit den Referentinnen* flexibel statt.
13:45 Abschluss, Feedback und Ausblick
14:30 Ende der Veranstaltung
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Ort: Stadtteilzentrum EMMERS, Bürgerstraße 68, 01127 Dresden
Zugänge: Der Veranstaltungssaal ist mit einem Fahrstuhl erreichbar, über den Eingang Mohnstraße. Er verfügt zudem über eine Toilette für Rollstuhlfahrer*innen.
Veranstalterinnen: Das Fachgespräch findet in Kooperation zwischen der Dresdner Fach- und Koordinierungsstelle für die Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* (Trägerkooperation: Verbund Sozialpädagogischer Projekte (VSP) e.V. und Frauen für Frauen e.V.) und der Landesarbeitsgemeinschaft für Mädchen und junge Frauen in Sachsen e.V. statt.
Anmeldungen per Mail bis 8.11.2024 an: fachstelle@maedchenarbeit-dresden.de
Bitte im Betreff angeben: Fachgespräch 13.11.
Kosten: 40€
Die Kontodaten zur Überweisung der Teilnahmegebühr erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung per Mail.
Ermäßigungen für Auszubildende und Studierende sowie weitere Interessierte sind in begrenzter Anzahl möglich. Anfragen hierzu können Sie gern per Mail in Kontakt bringen.
Dienstag, 17. September 2024 in Dresden
Laut der LEO-Studie1 von 2018 können 6,2 Mio. Menschen in Deutschland im Alter von 18 – 64 Jahre keine zusammenhängenden Texte erfassen. Als Sozialarbeiterin im Frauengesundheits-projekt MEDEA International berät unsere Referentin u.a. Menschen mit geringer Literalität (Lese- und Schreibkompetenz) und erlebt dabei immer wieder, dass Schreiben von Ämtern, öffentlichen Einrichtungen u.a. für viele schwer verständlich sind. Das Nichtverständnis führt bei diesen Menschen zu Stress, Überforderung, Demotivation und in der Konsequenz oft dazu, die Schreiben zu ignorieren. Hier kann der Einsatz der Einfachen Sprache das Verständnis und den Zugang ermöglichen bzw. erleichtern.
Das Ziel des Workshops ist es, Fachkräfte, Multiplikator*innen und Interessierte für den Einsatz der Einfachen Sprache zu sensibilisieren, um Menschen mit geringer Literalität den Zugang zu Informationen und damit Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und selbstbestimmte Entscheidungen zu ermöglichen.
Inhalte: - Abgrenzung Leichte Sprache und Einfache Sprache
- Zielgruppen und Anwendungsgebiete der Einfachen Sprache
- Regeln der Einfachen Sprache
- praktische Übung
Referentin: Gabriela Nickl, Dipl. Ing. oec., staatlich anerkannte Sozialarbeiterin
Datum: Dienstag, den 17.09.2024 | Uhrzeit: 10:00 – 12:00 Uhr
Ort: Stadtteilhaus Dresden-Neustadt, Prießnitzstraße 18 | 01099 Dresden
Raum ANTON (Dachgeschoss)
Kosten: keine (gefördert mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen nach §20a SGB V)
Veranstalterin: Fach- und Koordinierungsstelle für die Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen*
Trägerkooperation: Verbund Sozialpädagogischer Projekte (VSP) e.V. und Frauen für Frauen e.V.
Anmeldung: bis zum 11.09.2024 über fachstelle@maedchenarbeit-dresden.de
1 Quelle: https://leo.blogs.uni-hamburg.de/leo-2018-62-millionen-gering-literalisierte-erwachsene/
TERMIN: 25. + 26.09.2024 in Freiberg
Die Frage: (Wann) bin ich schön? beschäftigt die meisten Mädchen* und jungen Frauen* spätestens mit Beginn der Pubertät und wird schnell zum zentralen Gegenstand weiblicher Identitätsfindung.
Maßgeblichen Einfluss haben die allgegenwärtigen Anforoderungen an Mädchen* und junge Frauen*, ihren Körper zu inszenieren, zu optimieren und zu sexualisieren. In den 80er Jahren sprach Susie
Orbach vom „Schlachtfeld Körper“, Laury Penny skandalisiert heute den „Fleischmarkt“, auf welchem z.B. Influencerinnen* über soziale Medien ihre Ideale transportieren.
Hat sich also nichts verändert in punkto Schönheitsidealen? Und wie wirken sich (diese) medialen Bilder und gesellschaftlichen Anforderungen/Zuschreibungen heute auf die Selbstbilder von Mädchen*
und jungen Frauen* aus? Im Seminar werden wir zu den Fragen in Austausch kommen, eigene (Körper-)Bilder reflektieren und erfahren, wie das Thema in der pädagogischen Arbeit aufgegriffen und
bearbeitet werden kann.
Programm:
– Input und Diskurs zu akt. Schönheitsidealen/-erwartungen
– Reflexion eigener (Körper-)Bilder und weiblicher Sozialisationserfahrungen
– Blick auf meine Adressatinnen*, Praxistransfer und methodische Schatzkiste
– Rolle und Einfluss der Medien
Referentinnen:
Claudia Döring | Bildungsreferentin der Fach- und Koordinierungsstelle für die Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen*, WenDo- Trainerin für Selbstverteidigung &
Selbstbehauptung
Katja Demnitz | Bildungsreferentin* der Fachstelle für Mädchen*arbeit und Genderkompetenz in Sachsen. Psychodramaleiterin. Kinder- und Jugendpsychotherapeutin (i.A.)
Anmeldungen: sind ab sofort möglich
Kooperationsveranstaltung mit LAG Mädchen* und junge Frauen* Sachsen e.V.
PRESSEMITTEILUNG: Sexistisch, frauenfeindlich, queerfeindlich – Antifeminismus äußert sich vielfältig. In menschenfeindlichen Anfeindungen und Übergriffen, organisierten Angriffen auf Gleichstellung und Selbstbestimmung sowie als politische Strategie. Die Amadeu Antonio Stiftung dokumentiert, berichtet und sensibilisiert damit für eine unterschätzte Bedrohung unserer Demokratie.
Die Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus der Amadeu Antonio Stiftung hat das erste bundesweite zivilgesellschaftliche Monitoring-Projekt zu Antifeminismus in Deutschland gestartet. Dazu gehört die Meldestelle Antifeminismus unter www.antifeminismus-melden.de, auf der Sie ab sofort Erfahrungen mit antifeministischen Vorfällen direkt an das Projekt melden können.
Antifeministische Angriffe müssen benannt und sichtbar gemacht werden. Nicht zuletzt, um sie mehr ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und ihnen entsprechend entgegenzutreten. Die Ergebnisse des bundesweiten Monitorings werden in einem regelmäßigen Lagebild veröffentlicht.
Gleichzeitig wird Betroffenen Beratung angeboten, bzw. auf Beratungsstellen in ganz Deutschland verwiesen, mit denen das Projekt eng zusammenarbeitet. Die Webseite bietet zudem Hintergrundinformationen zu antifeministischen Vorfällen.
Nehmen Sie gerne Kontakt über antifeminismus@amadeu-antonio-stiftung.de auf, um weitere Informationen oder Beratung zu Unterstützungsmöglichkeiten zu erhalten.
„...Klingt komisch? Auch wenn Politik oft weit weg erscheint, haben politische Entscheidungen Einfluss auf dein Leben; z.B. ob der örtliche Jugendtreff zumacht, ob du deine Freund*innen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln besuchen kannst
oder wer wen heiraten und lieben darf. Schnell wird vergessen, dass Freiheiten, Möglichkeiten und Rechte die wir haben, nicht selbstverständlich sind. Darum ist es wichtig, sich für ihren Erhalt einzusetzen.“
Das Kartenset „Dein Liebeskummer ist politisch!“ bietet Jugendlichen Anregungen, um ins Gespräch zu kommen. Aus verschiedenen Blickwinkeln können sie erkunden, wen Liebeskummer betreffen kann, was Liebeskummer für unterschiedliche Menschen bedeuten kann, wieso Liebeskummer uns alle etwas angeht und wieso Liebeskummer politisch ist.
Das Gesprächskartenset umfasst acht Themen wie z.B. Liebeskummer und Heteronormativität, Liebeskummer und Behinderung, Liebeskummer und Kapitalismus und Liebeskummer und Schönheitsideale. Jedes der acht Themen umfasst:
Für Fachkräfte in der Kinder- und Jugendarbeit eignet es sich ideal, ihren Adressat*innen Gesprächsangebote zu machen. Das Material ist entwickelt für die pädagogische Praxis und braucht Begleitung. Allgemein kann das Thema Liebeskummer bei den Nutzer*innen persönliche Betroffenheit auslösen. Einige der Quellen zeigen einen traurigen Verlauf von Liebesbeziehungen durch z.B. gesellschaftliche Einflüsse oder Beziehungsgewalt. Wenn die Nutzer*innen mit der Handhabung vertraut sind und ihr Interesse geweckt ist, kann auch die Nutzung von den Jugendlichen untereinander funktionieren.
Altersempfehlung: ab 14 Jahre
Gruppengröße: 2 – 10 Personen
kostenfrei
Hier können Sie noch mehr über das Gesprächskartenset hören.
Zum Bestellen schreiben Sie uns eine Mail an: fachstelle@maedchenarbeit-dresden.de
Das Gesprächskarten-Set wurde unterstützt und gefördert mit Mittel der AKTiON MENSCH!